Eines Abends, es war kalt …

… sitzt Ituko, der Eskimo, in seinem Iglu mitten im arktischen Schnee. Für einen Augenblick ist ihm, als höre er ein Geräusch. Ein kurzes Zischen. Aber außer ihm ist weit und breit niemand! Draußen im Schnee findet er ein kleines, leuchtendes Etwas. Ein wenig hinein geschmolzen, als sei es mit großer Wucht von irgendwoher herabgestürzt. Mit seinen starken Händen hebt er es behutsam auf und ahnt nicht, dass dies sein ganzes Leben verändern wird…

Dies ist eine Geschichte ohne Schatten, denn das Licht spielt die Hauptrolle:es leuchtet aus der kleinen Sonne, funkelt in den Figuren, erhellt den Spieler und wärmt das Herz. Eine ruhige Erzählung mit poetischen Bildern, die erzählt, was geschieht, wenn Licht in unser Leben kommt.

Ab vier Jahren
Spielzeit ca. 45 Minuten
Lichttechnik: Leon Winkler
Satz: Andrè Hammon
Regie: Therese Thomaschke
Idee, Realisation und Spiel: Norbert Götz

Originalkritiken von Kindern:

Lieber Herr Schauspieler,
ihr Auftriett war sensationell. Das Gute ist dass mir alles gefallen hat. Danke für die tolle Vorfürung, so toll, dass sie toller als toll war.
Vivien, 3. Klasse

Lieber Herr Schauspieler!
Ich fande die Vorstellung sehr gut. Vor allem die Idee dazu muss einem erst mal einfallen. Die Idee ist sehr gut.
Bastian, 3. Klasse

Sehr geehrter Herr Götz
Mir hat das Theater sehr gut gefallen. Am besten haben mich ihre Tricks beeindruckt. Ich habe aber die Tricks schon durchschaut. Es war der Wahnsinn, dass sie alle Figuren allein gespielt haben. Vielen Dank für das Theater
Ihr Johannes, 3. Klasse

Presse:

Feines Spiel auf kleinstem Raum

Wie ein winziges Licht Wärme bringt und so ein einsames Leben verändert: Das erzählte Norbert Götz vom Bamberger „Theater der Schatten“ jetzt in der Kleinkunstbühne Kinderleierkasten in seinem wunderbar leisen, behutsam filigranen Stück „Eines Abends, es war kalt“.
Ruhe und Konzentration sind nötig, um dem feinen Spiel auf kleinstem Raum folgen zu können. Und damit das im bis auf den letzten Platz besetzten Saal der Friedenskirche auch klappt mit der Stille, fängt sich Erzähler und Licht-Spieler Götz die Aufmerksamkeit der gespannt – aufgeregten Kinderschar erst einmal ein – mit einer Übung der Stille.
Reckt die Hand mit ausgestreckten Fingern in die Luft, die Finger verschwinden einer um den anderen in der Faust, die Hand in der Tasche – konzentrierte Ruhe. Jetzt beginnt Götz mit ruhiger, raumfüllend-kräftiger Stimme seine Geschichte von Ituko, dem Eskimo. Erzählt von Grönland und vom Alltag der dort lebenden Eskimos. Iglu, Kajak, Harpune, Bogen, Fisch, Robbe, Schlittenhund und Hundeschlitten – feine Bleistiftzeichnungen tauchen kurz im Lichtkegel einer handgeführten Lampe auf, illustrieren für Sekunden das Erzählte.
Mit zwei leuchtenden Kugeln – Sonne und Erde – in der Hand, erklärt der Lichtkünstler den Kindern noch, welche Bewandtnis es mit dem 29. Februar hat, „dem Tag, der etwas Besonderes ist, weil er nur alle vier Jahre einmal vorkommt“, dem Tag, an dem die wundersame Geschichte von Ituko und dem Licht spielt.
Jetzt entstehen mit wenigen Handgriffen auf einem schlichten Holztisch die kargen, eiskalten Weiten Grönlands, zwei simple Schreibtischlampen beleuchten die Szene, in der ein weißes Tuch sich zur dicken Schneedecke aufbauscht. Mit eindringlicher Stimme erzählt Götz aus dem Dunkeln vom einfachen Leben des einsamen Ituko und vom Licht, das eines Nachts überraschend vom Himmel fällt, von der leisen Verwandlung, die dieses Licht bewirkt. Überhaupt, das Licht – es steht ganz und gar im Mittelpunkt des Stückes: Als kleines, aber intensiv strahlendes Leuchten im kalten Schnee, als warmes Glühen der Sonne, als vertrauliches Blinken dutzender Sterne vom dunklen Nachthimmel. Die Geschichte, von Norbert Götz einfühlsam erzählt, tritt da in den Hintergrund, wo Licht und Dunkelheit ihre die Seele anrührende Wirkung entfalten. Auch die zunächst quirligen Kinder genossen die Ruhe dieses leisen, poetischen Stückes, mit dem der Kinderleierkasten jetzt sein Winterprogramm beendete.

Petra Schafflik, Süddeutsche Zeitung, 12.Febr. 2007