Die dahinter stehen

Norbert Götz, Erzählung und Spiel

Ob es Zufall war, dass ich einer kleinen Schattenspielaufführung beiwohnen durfte? Wohl eher nicht. Denn nach einigen gescheiterten Ideen erschien es mir als letzte Chance, meinem Leben eine Richtung zu geben. Kreativ sollte meine Arbeit sein und natürlich selbständig! Und blauäugig genug dafür war ich auch. Der Anfang war schwer und es gab tiefe Täler. Aber der Mut der Verzweiflung war hilfreich und hat mich Beharrlichkeit gelehrt.

Inzwischen sind es beinahe vierzig Jahre, in denen ich Geschichten erzähle und das Licht nutze, um sie mit Schattenbildern zu begleiten. Ich bin zutiefst dankbar für diese Arbeit und erlebe sie als meine „Berufung“ – wenn ich dieses wunderbare alte Wort noch einmal bemühe. Sie erfüllt mich und ich betrachte es als ein um so größeres Glück, davon leben zu können.

Allerdings wäre es sehr vermessen zu behaupten, ich hätte dieses Stück allein „auf die Beine gestellt“. Eine Inszenierung solcher Größe und Qualität braucht viele Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die meinen allein wären nicht genug.

Als Außenstehender sieht man natürlich nur das fertige Stück, aber ein Blick hinter die Kulissen offenbart, dass es erstaunlich viele Geschicke braucht, um ein solches Stück zur Premierenreife zu bringen.

Ideen müssen dramaturgisch bewertet werden, Sounds im Studio abgemischt, Leinwände genäht, Dialoge geschrieben, Figuren geschnitzt, der Bühnentisch gebaut, das mittelalterliche Buch gebunden – und was sonst nicht noch alles!

Deshalb freut es mich, hier auch jene erwähnen zu können, die diese Arbeit mit Rat und Fachkenntnis begleitet haben und ohne deren Unterstützung schlicht nichts daraus geworden wäre. Ich habe alle Beteiligten gebeten, ein kleines Foto beizusteuern und ein paar Worte.

Frederic Heisig, Erzählung und Spiel

Seit 2017 gibt es einen zweiten Spieler im Theater der Schatten, der mit großer Leidenschaft in die Arbeit mit Licht eingestiegen ist. Wir haben in mehr als einjähriger Arbeit das Requisitenbuch für ihn eigens neu gebaut. Neben den erfolgreichen Kinderstücken wird Frederic  nun, nachdem ich seit 15 Jahren und mehr als tausend Aufführungen jede Saison der Stadtgeschichte allein bestritten habe, mit Beginn der Spielzeit 2020 die jährlichen Aufführungen mit mir teilen. 

Therese Thomaschke, Regie

Zum Theater hat es mich immer schon hingezogen. Trotzdem habe ich nach dem Abitur den ordentlichen Beruf des Buchbinders gelernt, 4 Jahre als Techniker in Leipzig am Theater gearbeitet und dann erst habe ich Puppenspiel an der Berliner Schule studiert. Von da an gab es alles was Theater so zu bieten hat: Staatstheater, freie Szene, In- und Ausland, Theatergruppen, Solospiel, Schauspiel, Puppenspiel, Regie, Stücke schreiben, Bühnenbilder, Puppenbau und natürlich den jahrelangen Schatten, auf den ich bei Norbert Götz schauen durfte. Dieser Arbeit, deren Genauigkeit viel Geduld erfordert, muss man sich eigentlich ganz und gar widmen. Für mich bleiben die Streifzüge durch Licht und Schatten immer ein kleines Wunder und eine ganz besondere Farbe des Spiels. Seit 2008 bin ich künstlerische Leiterin im Puppentheater des Deutsch- Sorbischen Volkstheaters in Bautzen. Bamberg ist leider viel zu weit weg.

Jürgen Hanelt, Ton

Ich bin seit 1992 für die Tontechnik am E.T.A.Hoffmann-Theater in Bamberg zuständig. Ab 1999 habe ich die Leitung der Fachgruppe „Theater“ im Verband Deutscher Tonmeister übernommen und seit 2001 bin ich auch Vorstandsbeauftragter der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft für den Bereich „Audiotechnik in Theatern“. Beruflich habe ich mich von 2006 bis 2009 als Cheftonmeister am Deutschen Nationaltheater in Weimar und danach bis 2010 als Theatertonmeister in Augsburg weiterentwickelt, seitdem bin ich wieder am Bamberger Stadttheater.
Mit Norbert Götz verbindet mich seit 1996 eine enge Zusammenarbeit in der akustischen, tontechnischen und musikalischen Entwicklung seiner Theaterproduktionen. Die Weiterentwicklung seines Schattentheaterspiels hat mich stets fasziniert und es war nicht selten eine Herausforderung, seine Wünsche umzusetzen.

Sonja Krebs, Fotos

Licht ist Fotografie,
ohne Licht … kein Bild.
Licht malt, Licht zeigt, Licht erzählt.
Licht macht Schatten,
Schattentheater.

 

André Hammon, Grafik

und Verleger (Vivitaverlag), Herausgeber (Prismamagazin) sowie Produzent und Audioengineer (Puolostudio)
Das Vermögen des künstlerischen Ausdrucks hat den Menschen aus dem Tier geschält. Und jeder Künstler hat auch die Aufgabe, der Gesellschaft neue Impulse zu geben, damit sie sich weiterentwickeln und neue Horizonte entdecken kann. Wer heute als Künstler arbeiten darf und vor allem auch kann, ist wahrlich ein gesegneter Mensch!
Ich bin sehr dankbar, seit langen Jahren mit Norbert Götz arbeiten zu können und in gemeinsamen Unternehmungen zu erleben, wie der kreative Fluss der Kräfte seine vollendete Form findet. Er hat in seiner Arbeit mit Licht einen geschätzten Beitrag gefunden.

Regine Ullein, Buchbindung

Es hat mich immer interessiert, was wie funktioniert – oder auch nicht. Diese Neugierde hat mich von der Buchbinderin zur Buch-Restauratorin geführt.
Heute ist Restaurieren für mich ein Fenster in die Vergangenheit: Ich kann mit Händen begreifen, wie verschiedene Zeiten ihren jeweiligen Alltagsgegenständen den Stempel aufdrücken. So lässt sich z.B. ablesen, dass nach Kriegsjahren das Bedürfnis nach Glanz und Prunk besonders groß war.
Die Arbeit für Norbert Götz, ein Buch als Bühne, bringt völlig andere Beanspruchungen für das Objekt mit sich. Ich musste “mein” Thema Buch aus einem neuen Blickwinkel betrachten – und gerade das macht mir Spaß.

Lutz Parisek, Bühnenbau

Als mir im Jahre 2003 mein alter Freund Norbert Götz die ersten Ideen zu diesen Stück präsentierte, war es mir als Handwerker natürlich eine Freude und Ehre, ihm beim Bau der Bühne zu helfen. Die doch sehr speziellen Wünsche von Norbert haben mich wie immer gereizt auch für diese kniffligen Bühnenprobleme gute handwerkliche und gestalterische Lösungen zu finden.
Licht und Schatten dieser alten und liebenswerten Stadt darzustellen, gelingt ihm mit diesem Stück nunmehr seit vielen Jahren. Für dieses gelungene Werk bin ich ihm, gerade aus Verbundenheit mit dieser Stadt, sehr dankbar.

Laurenz Walterfang, Figuren

Geboren und aufgewachsen in Unterfranken, hab ich mich in der Rhön zum Holzbildhauer ausbilden lassen. Inzwischen ist Neuseeland meine neue Heimat. Hier habe ich einige Jahre als Keramikrestaurator gearbeitet und mein Design Studium an der Universität Wellington abgeschlossen. Heute sammle ich edle Steine und Hölzer und schaffe daraus einzigartige Schmuckstücke, inspiriert von der Schönheit und Vielfältigkeit meiner Umgebung.

Und hinter diesen stehen einige, die nicht Hand angelegt haben und trotzdem unentbehrlich sind:
meine Frau mit ihrem untrüglichen Blick und ihrer wohltuenden Bestätigung, mein stets hilfsbereiter Sohn, der nicht nur diese Webseite aufgebaut hat und betreut und meine Freunde mit Zuspruch und Rat.

Nur mit ihnen…